Torfabrik siegt im Sauerlandderby

Mit einem Derbysieg startet die Torfabrik Meschede ins neue Jahr und gewinnt das erste Duell mit der neugegründeten Mannschaft vom TuS Sundern mit 4:2. Neben Ruhm und Ehre gab es beim 1.Röhrtal Charity Cup auch ein Wiedersehen mit einigen ehemaligen Spielern.

 

Die Premiere des Röhrtal Charity Cups vom TuS 1886 Sundern kann man getrost als überragenden Erfolg bezeichnen: fünf Tage lang Fußball total, rund 1.600 aktive Fußballerinnen und Fußballer und das erste Turnier im Hochsauerlandkreis, das auf einem Kunstrasen stattfand. Neben der Mühe, die man sich beim TuS Sundern damit machte (allein das Verlegen des Kunstrasens dauerte drei Tage), überzeugte der Röhrtal Charity Cup auch mit seinem Wohltätigkeitsgedanken. Satte 10.000 Euro wurden an Preisgeldern bzw. Spenden für caritative Zwecke eingesammelt und verteilt.

 

Eine begeisterte Tribüne, fairer Fußball, große Emotionen und über all dem stand das Motto „Für Toleranz – Gegen Rassismus“. Keine Frage also, dass die Torfabrik die Einladung zu einem Einlagespiel sofort annahm. Auch wenn das Spiel nur zweimal 10 Minuten dauerte, durfte man sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen und so gehörte den Kickern der Torfabrik und des TuS Sundern III vor gut gefüllten Zuschauerrängen die ganz große Bühne. Wer nicht dabei sein konnte, genoss den formidablen Service, sich das Match via Livestream im Internet anschauen zu können. 

 

Natürlich war man auf Seiten der Torfabrikanten gewarnt: mit Basti Bach, Tim Sölken, Jan van Horn und Steven Schulz standen gleich vier ehemalige Spieler im gegnerischen Team, um deren Qualität und Stärken man nur allzu gut wusste. Ungewöhnlich dabei: die Torfabrik hat die Wechsel ihrer verdienten Spieler selbst lanciert. Die genannten Strategen wohnen mittlerweile in Sundern und da ist es sicherlich besser und einfacher, wenn sie vor Ort spielen können, als jede Woche zum Fußballspielen bis nach Meschede gurken zu müssen. Auch wenn der Verlust dieser besonderen Spielertypen natürlich schwer wiegt. Zu diesem Kreis gehört eigentlich auch Wirbelwind Lena Seemann, die sich aber - zur Freude der Torfabrikanten und ihrer Fans – in diesem Match doch nochmal das schwarz-rote Trikot überstreifte. Dass sich der TuS und die Torfabrik mit Lena sogar eine Spielerin „teilen“, ist dabei ein Zeichen für das gute Verhältnis beider Teams. Andererseits ist es aber auch der Beleg dafür, dass in der Brust von manchen Aktiven durchaus auch zwei Fußballerherzen schlagen können und dürfen. Mit dem TuS Sundern und seinen Verantwortlichen hat sich im vergangenen Jahr vielmehr ein reger und wertschätzender Austausch entwickelt. Insofern war es im Vorfeld dieses ersten Aufeinandertreffens vonnöten, einige humorige „Giftpfeile“ von Sundern nach Meschede und zurück zu schießen, um die notwendige Derbystimmung anzuwürzen.

 

Nun zum Spiel: Kompakt stehen und eiskalt die notwendigen Nadelstiche setzen, lautete die Devise der Torfabrik, die voll aufging. Die Mannschaft legte los wie die Feuerwehr. Bereits in der 1.Spielminute gelang Kevin Edeler der Führungstreffer. Auch das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten und wurde ebenfalls von Kevin geknipst. Nach einem eher halbherzigen Klärungsversuch gelang dem TuS noch vor der Halbzeitpause der verdiente Anschlusstreffer. Der einsetzende Jubelsturm auf der Tribüne machte deutlich, dass logischerweise und besonders dem TuS III die Sympathien der Zuschauer gehörten. So spielte man in der zweiten Halbzeit nicht nur gegen einen hochmotivierten Derbygegner, sondern auch gegen die Mehrheit der Fans, was weiterhin Spannung versprach.

 

Nach der Pause und einigen munteren Wechselspielchen schlug dann die große Stunde von Johnny Eblenkamp, der das 3:1 und das 4:1 für seine Farben erzielte. Damit war der Käse gegessen, auch wenn Ex-Torfabrikant Timmy Sölken in der letzten Spielminute gewohnt schlitzohrig noch auf 4:2 verkürzen konnte und dies zur Begeisterung der Tribüne mit einer einstudierten Jubelchoreographie abfeierte. Erwähnt sei, dass der Sieg der Torfabrik noch höher hätte ausfallen können. Allerdings wurde nicht mehr jeder Angriff mit der letzten Konsequenz ausgespielt. Oder man scheiterte an den sensationellen Paraden des TuS-Keepers, der denkbar spektakulär und wagemutig ein halbes Dutzend hundertprozentiger Chancen zunichtemachte.

 

Würdiger hätte die Premiere dieses neuen Sauerlandderbys nicht sein können und beide Clubs freuen sich schon jetzt auf die Fortsetzung. Die ist bereits terminiert. Am 30.Mai 2024 treten beide Teams erneut gegeneinander an – und dann wird’s nochmal eine Nummer größer! In Oeventrop bestreiten die Torfabrik und der TuS Sundern das Vorspiel zum Benefizmatch der Traditionsmannschaften von Borussia Dortmund und Schalke 04. Mit 2.500 verkauften Eintrittskarten ist die Kampfbahn schon nach wenigen Tagen restlos ausverkauft gewesen.

 

Der Kader der Torfabrik: Pat Franke (Tor), Yuki Leitner (Tor), Daniel Pilgram, Lars Klauke, Carina Brand, Lena Seemann, Björn Franke, Peter Mevi, Arak Reimann, Kevin Edeler, Johnny Eblenkamp, Terry Niedermeier